Erweiterungsbauten Kantonsschule, Winterthur Erik Lanter, Architekt SIA Mitarbeiter: Paul Späni

Lockere Bauweise. Aufteilung in 4 einzelne, streng symmetrische Flachdach-Sichtbetonbauten. Loslösung vom massigen Altbau.

Andrerseits teilweise Verwendung desselben Materials wie beim Altbau, zwecks symbolischer Zusammengehörigkeit.

Einteilung Bauten

und

Zweck

der

einzelnen

Der Turnhallentrakt, der sowohl dem alten wie auch dem neuen Schulhaus zur Verfügung stehen muß, bildet durch seine Querstellung den gewünschten Trennungsstrich zwischen alt und neu. Außer den beiden Turnhallen, die bis auf den Boden verglast sind, und damit eine enge Verbundenheit mit der Natur schaffen, sind noch Weichbodenhalle, Geräteräume, Garderoben- und Duschräume, sowie ein Lehrerzimmer in diesem Trakt untergebracht.

Zwischen den Turnplätzen und Spielwiese mit Aschenbahn führt ein schmaler Plattenweg zu Parkplatz und Velounterstand vor dem Klassenzimmertrakt. Die Pilzdecke über diesem Velounterstand bildet zugleich Pausenplatz und Eingang ins Untergeschoß des Haupttraktes, wo die Schülerbibliothek, Serienbibliothek, der Lesesaal, die Handfertigkeitsund Luftschutzräume liegen.

Das Erdgeschoß nimmt die Büros, Konferenz-, Lehrer-, Aufenthalts- und die Arzträume, sowie die 4-Zimmerwohnung des Abwartes auf. Das 1. und 2. Stockwerk dient ausschließlich dem Unterricht und umfaßt 32 Klassenzimmer nebst Kartenraum und andern Nebenräumen.

Der Spezialzimmertrakt, dem der Singsaal, die Zeichnungs- und Geographiezimmer, Kunstgeschichte, Sammlung und Lehrerzimmer zugemessen wurden, ist auf der Westseite mit dem Klassenzimmertrakt, und auf der Ostseite mit dem Altbau durch einen festverglasten gedeckten Gang verbunden.

Die Aula im Zentrum des Neubauareals ist völlig losgelöst vom Schulbetrieb. Sie vermag mit ihrem geräumigen Saal 500 Besuchern Platz zu bieten und ist mit ihrer gut ausgerüsteten Theaterbühne und Filmkabinenausstattung zu gleichein neues kulturelles Zentrum für die Stadt Winterthur.

Man entschloß sich dann auch die 5 Musikübungszimmer, die ursprünglich im Klassenzimmertrakt hätten untergebracht werden sollen, ins Untergeschoß der Aula zu verlegen.

Über den Treppenabgang südlich des Pausenplatzes vor der Aula-Eingangshalle gelangt man zu den Beton-Sitzstufen vor dem großen Turnplatz, die als Zuschauerrampe für Freilichtaufführungen dienen. Die parallele Anordnung dieser Sitzstufen wurde absichtlich so gewählt, um die Einheit von Gebäude und Umgebung zu unterstreichen.

Die Betonfassaden sind teilweise vorfabriziert, dadurch werden die streng kubisch gehaltenen Baukörper etwas aufgelockert.

Alle Neubauten sind mit einer modernen Rufanlage ausgestattet.

Der Umstand, die Neubauten mittels unterirdischen Leitungskanälen von einem Hauptspeispunkt im Altbau beheizen zu müssen, bot die Gelegenheit, von den ästhetisch immer störenden Kaminen Abstand zu nehmen.

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Ecole Cantonale, Winterthour Agrandissement d'un bâtiment existant en quatre constructions dégagées. Utilisation des mêmes matériaux que l'ancien bâtiment.

Cantonal School, Winterthur An extension to an existing school consisting of 4 separate but related blocks. The materials used are similar to those of the existing building.

Photos : S. Bühring, H. J. Meier

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