Schweden
Ein Bericht über die architektonischen Ergebnisse in einem fremden Land kann natürlich auszugsweise die vor einiger Zeit verwirklichten Projekte beschreiben. « Um gut ins Bild zu passen » wird das Objekt dann am besten schon einige Jahre alt sein.
Besonders hierzulande, wo die Entwicklung verhältnismäßig langsam vor sich geht.
Soll der Bericht aber etwas für AFF’s (wie ich mir denke) sehr fachkundigen und neugierigen Leserkreis Interessantes enthalten, so sollte er etwas über die zur Zeit als führend anzusehenden Tendenzen aussagen.
Deshalb ist der Inhalt dieses Berichtes darauf beschränkt, einige interessante Vorschläge zu einem großen Architektenwettbewerb in Stockholm vorzustellen.
Die Ausschreibung, die im Juli 1966 stattfand, war als allgemeiner nordischer Ideenwettbewerb gedacht und erstreckte sich auf den Neubau von drei in den zentralen Stadtteilen, unmittelbar südlich der mit seinen fünf Bürohäusern wohlbekannten Hötorgcity gelegenen Vierteln. Neben einigen dänischen und wenigen norwegischen und finnischen Architekten nahmen beinahe sämtliche bedeutenderen schwedischen Architektenbüros am Wettbewerb teil. Insgesamt wurden 45 Vorschläge eingereicht.
Das Baugebiet liegt am Sergelstorg, einem dominierenden, zentralen Verkehrsknotenpunkt, an dem der Fußgängerverkehr auf eine untere Ebene, mit Anschluß einerseits an die Hauptstation der Untergrundbahn, andererseits an die alte Hauptgeschäftsstraße Drottninggatan-Hamngatan verlegt wurde.
Am Drottninggatan, innerhalb des Wettbewerbsgebietes, liegt das kulturhistorisch wertvolle Preis’sche Haus aus dem 16. Jahrhundert mit seinem terrassenförmigen, das Haus einschließenden Garten. Eines der Wettbewerbsmotive bestand darin, Aufschluß darüber zu erhalten, ob dieses Haus erhalten werden kann oder ob es zum Vorteil einer besseren Ausnutzung des Geländes abgerissen werden soll. Für sämtliche Bewerber bestanden daher zwei obligatorische Alternativen. Das Ergebnis zeigte,
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(laut Preisgericht), daß die Niederreißung die einzig realistische Lösung darstellte.
Die Hauptaufgabe des Wettbewerbes bestand darin, ein Kulturzentrum zu schaffen, das der Konkurrenz der völlig kommerzialisierten Hötorgcity standhalten kann. Das Baugebiet liegt an der Grenze zwischen dem bereits vollkommen umgestalteten Teil der City und dem als nächstes zu sanierenden Abschnitt, in dem unter anderem die alten Zeitungsviertel liegen. Laut Cityplan von 1962 sollen diese Viertel im großen und ganzen ihren Charakter und ihre Ausmaße behalten. Das Gebiet liegt außerdem am Ende des breiten Sveaväg, den man einst bis zum Wasser und dem Schloß hinunter zu verlängern gedachte.
Das Programm erstreckte sich auf Räumlichkeiten für die Schwedische Reichsbank, ein großes und ein kleines Theater für 1000 beziehungsweise 500 Zuschauer, Ausstellungsräumen (eventuell für das Moderne Museum) samt einem Hotel und einem Restaurant. Im übrigen sollte der Raum mit Geschäften und Büroräumen ausgefüllt werden.
Der erste Preis ging an Professor Celsing.
In seinem Plan schloß er den Sergelstorg mit einem gigantischen Schirm, der über die Grenzen des Viertels hinaus verlängert war, ab. Der Schirm wird von einem Hintergrund, einem gegen den Platz hin völlig verglasten Gebäude, gebildet. Es ragt aus einer « Mauer », die alle vertikalen und horizontalen Verbindungen und Kanäle enthält. Abends werden die Veranstaltungen in den Ausstellungsräumen und den Foyers an die Mauer projiziert.
Die Hauptfunktionen sind auf getrennte, einvolumige Gebäude verteilt. Das Theater ist als große Halle mit verschiebbaren, den verschiedensten Theaterformen Rechnung tragenden Tribünen gedacht. Das Hotel liegt wie eine Verkleidung um den Theaterwürfel.
Der Vorschlag, der neben dem von Celsing das größte Interesse fand, wurde von Ralph Erskine, Leonie Geisenberg und Anders Tengbom gekauft. Dieses Projekt verwendet ein von Celsings sehr verschiedenes
Grundprinzip. Anstatt mit einem Schirm anzuschließen, bevorzugt es eine vollkommene Öffnung in Höhe des Fußgängerplatzes nach Süden hin. Der Vorschlag geht weit über das im Wettbewerb vorgeschriebene Gebiet hinaus. Er übt eine starke Kritik am Cityplan und schlägt eine total andere Bebauung der südlichen Cityteile vor. Der derzeitige Fußgängerweg wird dabei verlängert und die kulturellen und kommerziellen Bauten sollen sich längs dieser Passage erstrecken. Der Plan wurde trotz seiner skizzenartigen Darstellung von Preisgericht und Presse sehr gut aufgenommen. Es wurde jedoch erklärt, daß er auf Grund bereits gefaßter politischer Beschlüsse und infolge von Durchführungsschwierigkeiten nicht als Baugrundlage verwendet werden kann.
Zwei Vorschläge, einerseits der von Borgström-Lindroos, der einen zweiten Preis erhielt, und andererseits der von EngströmLandberg-Larsson-Törnemann, der den vierten Preis bekam, haben das gesamte Gestaltungsproblem mit einer gebundenen Struktur zu lösen versucht. Sämtliche Funktionen wurden in ein System gleichmäßig verteilter Türme, die die vertikalen Verbindungen aufnehmen, eingefügt. Dies gilt vor allem für den erstgenannten, durch seine kraftvolle Struktur hervorragenden Vorschlag. Der zweite verwendet eine, das ganze System durchquerende, überdachte Straße; die Form der Fassade wurde nach ihrer Funktion als Leuchtreklameträger gestaltet.
Repräsentanten der Stadt Stockholm haben erklärt, daß die Bebauung in Übereinstimmung mit Celsings Plan ausgeführt werden soll.
Das Preisgericht setzte sich zusammen aus: Dr. Yngve Larsson, Stadtrat Hjalmar Mehr, Staatssekretär Krister Wickman, Reichsbankdirektor Per Asbrink, Professor Hans-Erling Langkilde, Professor Sven Markelius, Stadtbaudirektor Göran Sidenbladh, Architekt SAR Olof Erikson und Professor Ragnar Uppman.
J. Strömdahl
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Prof. Peter Celsing, Architekt Erster Preis, Art 2
S’il apparaît prématuré de parler des réalisations architectoniques récentes d’un pays puisque « l’objet pour s’intégrer au cadre doit avoir au minimum quelques années », du moins pouvons-nous affirmer que l’architecture en Suède présente des tendances audacieuses, révélées surtout par un grand concours organisé à Stockholm (45 participants).
11 s’agissait d’aménager un quartier contigu au Sergelstorg, nœud du trafic avec, à un niveau inférieur, le passage réservé aux piétons débouchant d’une part sur la station centrale du métro et, de l’autre, sur la vieille rue commerçante de DrottninggatanHamngatan. Le projet impliquait la création d’un centre culturel avec grand et petit théâtres, salles d’expositions, hôtel et restaurant plus une place pour la Banque de Suède.
Le premier prix est allé au professeur Celsing qui a prévu, outre la démolition de l’ancienne et très belle « Maison Preis » (XVIe siècle) la fermeture du Sergelstorg par un écran gigantesque, dépassant les limites du quartier. Cet écran, constitué par un bâtiment entièrement vitré s’élance d’un « mur » qui contient tous les canaux et raccordements verticaux et horizontaux.
Les fonctions essentielles sont réparties sur des bâtiments séparés, à un volume. Le théâtre est conçu comme une grande halle.
L’hôtel se développe ainsi qu’une doublure autour du complexe théâtral.
Un autre projet intéressant présenté par Ralph Erskine, Leonie Geisenberg et Anders Tengbom préfère à la solution du mur-écran celle de l’ouverture totale à hauteur de la place pour les piétons, direction sud. Deux autres projets primés, préconisant la structure liée ont proposé l’un un système de tours régulièrement réparties, l’autre un système traversé entièrement par une rue couverte.
Selon une déclaration des représentants de la ville de Stockholm, la construction se fera suivant le plan de Celsing.
I fit seems premature to speak of recent architectural achievements of a country because «the object under discussion must, to blend into its surroundings, have been there for several years at least», but at any rate one can say that architecture in Sweden presents bold trends, which are particularly revealed by a big competition organised in Stockholm (45 participants).
It consisted in the setting out of a quarter adjoining Sergelstorg, which is a traffic knot and has, at a lower level, a pedestrian passage with one opening in the central station of the metro and the other on the old commercial street of Drottninggatan-Hamngatan. The project involved the creation of a cultural centre with a large and a small theatre, exhibition rooms, hotel and restaurant plus a site for the Swedish Bank.
The first prize went to Professor Celsing who had envisaged, in addition to the demolition of the ancient and very beautiful «Maison Preis» (XVI century) the closing of Sergelstorg by means of a huge screen, which would extend beyond the limits of the quarter. This screen consists of a building which is entirely glazed. The essential functions are spread over separate buildings but with one volume. The theatre has been conceived as one large hall. The hotel would develop like a lining around the theatre group.
Another interesting project presented by Ralph Erskine, Leonie Geisenberg and Anders Tengbom preferred to the wallscreen solution that of a large opening to the south, at the level of the square, for the pedestrians. Two other projects considered advocated a linked structure, one proposed a system of towers regularly spaced and the other a system crossed entirely by a covered road.
According to a declaration of one of the representatives of the town of Stockholm, the construction will follow the plan of Celsing.
Si pareciera prematuro hablar de las realizaciones arquitectónicas recientes de un pais porque « el objeto para integrarse a la lista debe tener corno minimo algunos ano », por lo menos podemos afirmar que la arquitectura en Suecia presenta tendencias audaces, reveladas sobre todo por un gran concurso organizado en Estocolmo (45 participantes).
Se trataba de coordinar un barrio contiguo a Sergelstorg, nudo de tràfico con, a un nivel inferior, el pasaje reservado a los peatones que sale por una parte a la estación centrai del metro y, por la otra, a la antigua calle comercial de Drottninggatan-Hamngatan. El proyecto implicaba la creación de un centro cultural con un teatro grande y otro pequeno, salas de exposición, hotel y restaurant, ademas un lugar para el Banco de Suecia.
El primer premio fué concedido al profesor Celsing que propuso, ademas de la demolición de la antigua y bella « Casa Preis » (siglo XVI), el cierre del Sergelstorg por medio de un tabique gigantesco que sobrepase los limites del barrio. Este tabique, constituido por un edificio enteramente de vidrio, se eleva corno un « muro » que contiene todas las estrias y enlaces verticales y horizontales. Las funciones esenciales son repartidas en edificios separados.
El teatro se concibe corno un gran hall. El hotel se despliega en torno del grupo teatral.
Otro proyecto interesante presentado por Ralph Erskine, Leonie Geisenberg y Anders Tengbom prefiere a la solución del muro-tabique, la de la abertura total a la altura del lugar destinado a los peatones, direcciôn sur. Otros dos proyectos recompensados, que preconizan la estructura ligada, han propuesto uno, un sistema de torres repartidas regularmente, el otro, un sistema atravesado enteramente por una calle cubierta.
Segün una declaración de los représentantes de la ciudad de Estocolmo, la construction se tiara conforme al pian de Celsing.
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