Medizinische Akademie Ulm Provisorium

Institut für leichte Flächentragwerke Technische Hochschule Stuttgart Institutsdirektor:

Professsor Or.-Mnff.

Frei Otto

Im Zusammenhang mit der Gründung einer Medizinischen Akademie in Ulm/ Donau war vorgesehen, vorläufige, provisorische Räumlichkeiten zu schaffen, damit die Akademiearbeit möglichst schnell und ohne den durch die Planung und Errichtung der Dauerbauten bedingten Zeitverlust aufgenommen werden konnte.

Es wurde vorgeschlagen eine über mehrere Verbindungen zusammenhängende Fläche von ca. 12 700 m2 zu überdachen und so auf dem kaum veränderten, natürlichen Gelände zu entwickeln, daß eine den Akademieaufgaben entsprechende, differenzierte Nutzung möglich ist.

Innerhalb des überdachten Areals ist durch Einstellwände, Einbauelemente in Form von Platten und Halbbehältern eine beliebige Raumaufteilung möglich; die Konstruktion ist frei gespannt und berührt nur an wenigen Punkten den Boden. Den Abschluß der Außenwände bilden ebenfalls Platten, teils Glas, so daß eine Beheizung des gesamten Großraumes möglich ist.

Die Konstruktion des durchgehenden Daches ist ein Stahlseilnetz, dessen Maschen mit vorgefertigten Tafeln ausgefacht bzw. mit aufgesetzten Oberlichtern geschlossen werden. Die lichtundurchlässigen Dachpartien werden durch größere Bahnen aus synthetischem Material zusätzlich eingedeckt.

Die gesamte Konstruktion kann ohne wesentliche Materialeinbußen demontiert und an anderer Stelle wieder- aufgerichtet werden.

1. Ansicht des Modells 2. Teilansicht der Seilnetzkonstruktion 3. Lageplan Die Bodenform des Geländes wurde so modelliert, dass eine differenzierte Nutzung möglich ist.

4. Teilansicht des Modells

5. Grundriss Die gestrichelten Linien sind die Glasaussenwände. Von der Dachhaut, die durch eine Seilnetzkonstruktion gebildet wird, sind die steileren Partien verglast. Der Ausbau ist in beliebiger Form möglich.

6. Querschnitt

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