Schweiz/Suisse
Hochhaus Sulzcr.
Winterthur Architekten :
Suter et Suter P. Suter, R. Böckli, M. Füssler, O. Brandi, W. Neeser.
Ingenieure: Emch und Berger, Bern Das im vergangenen Jahr fertiggestellte Hochhaus in Winterthur hat besonderes Interesse in der Oeffentlichkeit gefunden, nicht weil es zur Zeit das höchste Bürohaus der Schweiz ist, sondern weil es einen Einbruch bedeutete in das gewohnte Bild der Stadt. Durch die Vertikale des Baukörpers konnten wesentliche Teile der heute mehr denn je notwendigen Grünflächen erhalten werden.
Die Wahl des auf einem rein quadratischen Grundriss aufgebauten Gebäudetyps ergab eine optisch knappe Abmessung des Baukörpers. Durch streng geordnete Gliederung des Kubus und durch die Wahl einer hellgrauen Leichtmetall-Fassadenverkleidung wurde eine kristalline, durchsichtige Wirkung des mächtigen Gebäudes angestrebt. Dies war besonders im Hinblick auf die topographische Lage innerhalb des Hügelkranzes, der die Stadt Winterthur umgibt, von besonderer Bedeutung.
Die Studien zur Erfassung der besonderen Raumbedürfnisse ergaben als günstigstes Fensterteilmass 185 cm, einen Modul also, der konsequent und in jeder Richtung im Gebäude durchgeführt wurde. Durch die ringförmige Anordung der Raumeinheiten um einen festen Kern wurde die grösste
Foto Peter Heman
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Variabilität und Flexibilität für alle möglichen Raumkombinationen bei einem überdurchschnittlich hohen Nutzungsgrad erreicht. Die total mögliche Belegung des ganzes Gebäudes beträgt mit einer gewissen inneren Reserve ca. 1200 Arbeitsplätze.
Die Wahl der Fassadenkonstruktion fiel schliesslich auf eine Aluminium-SiliziumLegierung, deren Verwendung eine matte, hellgrau getönte Oberfläche bei maximaler Wetterbeständigkeit garantiert. Als Kontrast wurde für die Verkleidung der Tragstützen naturfarbiges Aluminium verwendet. Besondere Entwicklungsarbeit war für die Lösung des Sonnenschutzes erforderlich, dem bei einem vollklimatisierten Gebäude grösste Bedeutung zukommt.
Nach sorgfältigem Studium wurden äussere Roll-Lamellenstoren gewählt.
Bis zum Aeussersten musste die Raumausnützung in der Gestaltung des Gebäudekerns getrieben werden. Die zwei gesetzlich vorgeschriebenen Treppenhäuser, die im Gebäudeinnern liegen, sind durch natürlich belüftete Rauchschleusen von den Stockwerken getrennt. Im Gebäudekern führt ein Akten-Paternoster vom 3.
Untergeschoss durch sämtliche Normalgeschosse bis zum 23. Obergeschoss. Der Transport der Akten wird in Kunststoffbehältern vorgenommen. Die Zielansteuerung erfolgt automatisch. Im Erdgeschoss des Hochhauses befindet sich die Umladestation, in der die Transportbehälter auf einen Horizontal-Transporter in Form eines Monorailsystems umgeleitet werden können zur Lieferung an die Zentralstation.
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