Schweiz

Konvikt der Kantonsschule Chur Bauherrschaft: Kanton Graubünden.

Projekt und Bauleitung: Architekten

Otto Glaus, Sepp Marti.

Ruedi

Lienhard,

Ingenieurarbeiten: E. Toscano, Ingenieurbüro.

Geologische Untersuchungen: Eugen Weber, Geologe.

In einem öffentlichen Wettbewerb wurden Vorschläge für die architektonische, technische und organisatorische Lösung eines Konvikt-Neubaues an der Halde den Behörden eingereicht. Die städtebaulichen Probleme an der gegebenen, extrem steilen Hanglage in der Nähe des Klosters waren ausserordentlich schwierig. Das zur Ausführung gelangende Projekt errang den 1. Preis.

Die Vorschrift, 2% Stockwerke in den einzelnen Gebäudeteilen nicht zu überschreiten, die steile und zugleich konvex gewölbte Hanglage des Baugeländes, das sozusagen in der freien Natur liegt, führten zu der ausgeführten Konzeption.

Der in mehrere übereinanderliegende Trakte aufgegliederte Bau ist für 100 Schüler, 12 Angestellte und 1 Abwartfamilie geplant.

Der Haupteingang im untersten Geschoss kann nur zu Fuss erreicht werden, während der Eingang für Anlieferung und für Besucher mit Autos sozusagen auf dem Dach des neunten Geschosses liegt. Die Schüler wohnen in je 2 Geschossen des unteren und des mittleren Traktes in Einer- und Zweierzimmern. Für den gemeinsamen Aufenthalt gibt es pro Geschoss zwei Wohnnischen.

Die beiden Vorsteherfamilien wohnen im 3. Geschoss, in eigentlichen Terrassenwohnungen, so zentral, dass jeder Vorsteher zur Betreuung seiner Schüler nicht über mehr als zwei Geschosse zu gehen hat. Auf dem gleichen Niveau stehen den Schülern 12 Musikübungszellen und 1 Handwerksraum und für Kranke 4 Krankenzimmer zur Verfügung.

Im 3. Trakt ist das ganze Untergeschoss für Aufenthalt und Spiel frei, und auf der gleichen Ebene kann

das teilweise bepflanzte Dach des 2. Traktes als relativ grosse freie Spielfläche benutzt werden.

Über dem Spielgeschoss liegen zwei Speisesäle mit Küche, Nebenräumen, Vorsteherbüro mit Empfang für Besucher und die Abwartwohnung.

Im 2. Geschoss dieses Traktes wohnen, wiederum in Terrassenzimmern, die Angestellten.

Die Fassadenkonstruktion besteht aus einer äusseren Eisenbetonschale als Schutzhülle gegen die Witterungseinflüsse und einem inneren, tragenden Backsteinmauerwerk. Zwischen beiden liegt eine wärmeisolierende Korkschicht. Die Trennwände zwischen den einzelnen Studios der Schüler sind aus schalltechnischen Überlegungen in Kalksandsteinmauerwerk erstellt. Sämtliche Masse wurden aus dem Modulor entwickelt.

259

260

261